Freie Theater bei '97m überm Meer'
Veranstaltung
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Presseinformation, 25. Mai 2012
97m überm Meer
Plattform für die Freie Theaterszene der Region
von TiG7 & zeitraumexit
Samstag, 2. Juni
Programmbeginn: 18:30 Uhr (AK 18:00) im TiG7
Die Theaterszene unserer Region ist vielfältig. Vor allem freie Gruppen und Künstler machen in den letzten Jahren vermehrt von sich reden. Bei der Menge der Akteure fällt es schwer, den Überblick zu behalten oder das zum eigenen Geschmack passende Programm zu finden.
Daher veranstalten TiG7 und zeitraumexit seit drei Jahren zusammen „97m überm Meer“, eine Plattform für die freie Szene des Rhein-Neckar-Dreiecks.
An einem Abend sind hier sieben Produktionen aus Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen zu sehen. Tanz, Theater und Performance - für alle Geschmäcker ist etwas dabei. Wie beim Vorbild, dem Festival 100° Berlin, kommt auch 97m überm Meer ohne Kuratierung aus. Die Künstlerinnen und Künstler selbst melden ihren Beitrag an. Dem Ruf gefolgt sind in diesem Jahr das Augenblick Theater, Bernhard Wadle-Rohe, Dominique Baur, Jasper Metzbaur und Carlos Franke, Letztes Theater vor der Autobahn, Nostos Tanztheater, Silvia Szabó und Theater und Performance Rampig.
Zu sehen sind die sieben Produktionen am Samstag, 2. Juni ab 18:30 Uhr (Abendkasse 18:00 Uhr). Erster Programmteil bei TiG7 (G7, 4b) – Pause – Zweiter Programmteil im zeitraumexit (Hafenstraße 68).
Eintritt: 10€ / ermäßigt 6€ (Reservierung empfohlen).
Informationen zu Produktionen & Kompagnien
Augenblick Theater: „Kalte Herzen“
Die Temperaturen fallen. Trotz Klimaerwärmung: Kälte. Draußen und drinnen. Eis auf den Seen. Schnee in den Bergen. Frost in den Herzen. Und mal ehrlich: Ist das nicht super? "Wir wären weniger schwach, wenn wir aus Metall wären, und unsere Herzen aus Eisen." Schwach war gestern. Also auf zum Gefecht: Geld & Gold vs. Herz & Schmerz.
Das Augenblick Theater, das inklusive Theaterensemble im Jugendkulturzentrum Forum, lässt sich in seiner neuen Stückproduktion inspirieren vom Märchen "Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff. Seit Dezember 2011 ist man im Probenprozess auf der Suche nach der Bedeutung von Geld und Glück. Bei 97 m überm Meer geben szenische und performative Miniaturen Einblick in die laufende Arbeit. Seit 2003 hat Augenblick Theater sechs Eigenproduktionen erarbeitet, drei davon wurden beim internationalen Festival "Theatertage am See" in Friedrichshafen mit dem ersten Preis der Fachjury ausgezeichnet. Das Ensemble besteht derzeit aus 19 Spieler_innen. Leitung und Regie Birgit Thomas.
www.augenblick-theater-mannheim.de
Bernhard Wadle-Rohe: „Die Küchenuhr“
Bernhard Wadle-Rohe ist Mundartautor, Performancekünstler, Kommunalpolitiker und stadtbekanntes Original aus Ludwigshafen. Am 23. Mai feierte er seinen 60ten Geburtstag. Zweimal (2001 und 2009) ist er zur Oberbürgermeisterwahl in Ludwigshafen angetreten, wurde aber nicht gewählt. Dreimal (2003, 2007 und 2011) hat er bei der Kunst-Weltmeisterschaft das Halbfinale erreicht. Im wirklichen Leben ist er Antiquitätenhändler mit eigenem Betrieb und engagiert sich im Büro für Angewandten Realismus.
Dominique Baur, Jasper Metzbaur, Carlos Franke: „Intersubjektive Erkenntnis in Pastell“
Philosophie macht Spaß! Was sind Empfindungen? Worauf beziehen wir uns, wenn wir über sie reden? Wittgenstein, Philosoph des 20. Jahrhunderts, näherte sich solchen Fragen mit der Analyse des Spracherwerbs von Empfindungswörtern. Seine Ergebnisse sind irritierend und am Ende steht in Frage, ob wir überhaupt über etwas reden, wenn wir über Empfindungen sprechen. Allerdings meinen wir doch zu verstehen, worum es geht, wenn jemand sagt: Ich habe Schmerzen. Wieso? Und wie verstehen wir, was Wittgenstein schriftlich äußerte? Wie kann Philosophie betreffen, wie überzeugen? Unsere Inszenierung mag als Antwort auf diese Fragen verstanden werden. Nicht durch Worte, sondern durch die szenische Darstellungsform des Wittgensteinschen Textes. — „Wie wäre es, wenn die Menschen ihre Schmerzen nicht äußerten?“ Absurd? Lustig? Spaß! Ernst.
Dominique Baur, Jasper Metzbaur und Carlos Franke studieren Philosophie in Heidelberg und spielen seit 2007 zusammen Theater. Seit 2011 widmen sie sich der Verbindung von Theater und Philosophie.
Letztes Theater vor der Autobahn: „Im toten Winkel“
Zwei Typen wollen in einem Parkhaus mit einem Vorschlaghammer die Karosse ihrer ehemaligen Chefin malträtieren. Die hat den beiden gekündigt und sitzt gerade in der Oper. Die beiden haben aber nicht nur mit den reichlich vorhandenen Überwachungskameras zu kämpfen, sondern auch mit ihren eigenen Zweifeln an der Sinnhaftigkeit ihrer geplanten Aktion. Es entwickelt sich ein skurriler Dialog, der permanent zwischen entschlossenem Handeln und unschlüssigem Zaudern pendelt....
Im toten Winkel (eine Miniatur von Hans Fleischmann) in der Regie von Stefan Griesshaber mit Martin Kornmeier und Einhart Klucke entsteht eigens für 97m überm Meer.
Nostos Tanztheater: Love_Unlimited
Die dynamische, ehrgeizige Staatsanwältin bereitet den nächsten Karrieresprung vor. Ihr makelloser Körper und Jugendlichkeit verheißen Erfolg im Beruf und in der Liebe. Sie scheint wie ein Mensch ohne Fehler. Leistungsorientiert wie sie ist, kontrolliert und beherrscht sie ihre Gefühle. Sie dominiert andere. Was steckt hinter Pose und Fassade? Ein Stück über Macht und Prestige, Leistung und Perfektion, über verpasste Chancen.
Text, Choreografie: Christina Liakopoyloy Tanz: Crystal Schüttler und Johannes Szilvássy.
1989 gründete Christina Liakopoyloy zusammen mit Vivian Kunert das NOSTOSTANZTHEATER, dessen künstlerische Leiterin sie seither ist. Die aus Athen stammende Tänzerin und Choreographin lebt und arbeitet seit Jahren in Heidelberg. Sie unterrichtet klassischen, modernen Tanz sowie Tango Argentino und ist an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Lehrbeauftragte für Choreographisches Theater. In den letzten Jahren entwickelte sich eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Christina und der Opernregisseurin Waltraud Lehner, für deren Inszenierungen sie regelmäßig choreographiert.
Crystal Schüttler ist nach Stationen in Chile und Frankreich als Tanzpädagogin und freischaffende Tänzerin seit 2011 hauptsächlich in Deutschland tätig. Ihre Ausbildung in Bühnentanz, Choreographie und Tanzpädagogik erhielt sie an der Palucca Schule Dresden und der Hochschule für Tanz Espiral Santiago de Chile. Seit 2009 ist sie dort Professorin für Modernen Tanz.
Johannes Szilvássy absolvierte seine Schauspielausbildung am Brucknerkonservatorium in Linz. Seit 2011 ist er freischaffend als Schauspieler in Theaterproduktionen und im Fernsehen sowie als Moderator bei Filmmusikkonzerten tätig. Johannes war unter anderem am ‚Zwinger 3‘ in Heidelberg sowie beim ‚Schnawwl‘ in Mannheim engagiert.
Silvia Szabó „Insomnia“
Zwischen Schlafen und Wachen schwankt die Schlaflose in einem Zwischenreich, das sie in keine Richtung verlassen kann und in dem sie selbst, ihr psychologischer Zustand und die Biologie ihres schlafbedürftigen Körpers zum größten Feind werden. Mit den Augen eines Wachenden Tieres, verschreckt, vom Wahn getrieben durchlebt sie den Übergang von einer Halluzination in die nächste. Die Performerin durchläuft verschiedene Verfassungen der Hysterie, der Aggression, der Angst, der Verzweiflung, verfolgt von Zuständen, die ihrem eigenen ruhelosen Geist entspringen.
Silvia Szabó studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg und Freie Kunst an der Freien Kunstakademie Mannheim. Performances von Silvia Szabó waren u.a. zu sehen bei ‚Herzogenart‘ King Kong (Contemporary Art Project), im Peng in Mainz, während der Langen Nacht der Museen, in der Kunsthalle Landau und im Alten Volksbad in der Neckarstadt. Ihre Videoarbeiten wurden von der Filmgalerie Mr. & Mrs. Smith, während ‚Abbruch, Aufbruch, Umbruch‘, beim Goldenen Hirsch, in der Stadtgalerie Mannheim, bei ‚wahr + schön = gut‘ in Heidelberg und an anderen Orten gezeigt. Mit ‚Insomnia‘ ist Silvia Szabó im Juni nochmals bei Art van Demon in Heidelberg zu sehen.
Theater und Performance RAMPIG: „Schlachthof“
Performance und Bilder aus der neuen Inszenierung „Hamlet“ mit Auszügen aus William Shakespeares „Hamlet“ und Beiträgen von Christopher Kriese.
Hamlet steht an der Schwelle seines Erwachsenenlebens, als er schlagartig alles, woran er glaubte verliert: seine Familie zeigt sich durch Missbrauch, Gewalt und Kälte gezeichnet und seine große Liebe ist nicht echt. Seitdem sucht er nach etwas, wofür es sich zu leben lohnt. Alle Möglichkeiten stehen ihm offen, aber Entscheidungen überfordern ihn. Er verfällt einer fixen Idee, gerät in den exzessiven Rausch der Selbstverwirklichung und in einen Fleischwolf der Gefühle. Der Titelheld des großen Dramas Shakespeares steht für viele junge Menschen, für die „Generation Hamlet“, die blind ihre großen Lebenspläne verfolgt und sich dabei selbst verliert. 20 junge Darsteller und Künstler der Theater- und Performancegruppe RAMPIG aus Heidelberg, Mannheim und Berlin inszenieren den Stoff auf experimentelle Art. Den Zuschauer erwarten mehrere, gleichzeitig stattfindende, sinnlich-fleischige Performances.
Mit: Karo Ludek Lesna, Leo Awischus, Lea Langenfelder, Karo Stegmann, Jo Benrath, Cornelius Thomas, Nils Kirchgeßner, Fridi Blam, Tim Fischer, Gedi Schüppenhauer, Christopher Stein
Künstlerische Leitung: Beata Anna Schmutz Assistenz: Anna Müller Szenografie: Nicolas Rauch, Sophie Lichtenberg Kostüme: Melanie Riester Technik: Christoph Hack Produktionsleitung: Benjamin Bay
zeitraumexit, Hafenstraße 68, 68159 Mannheim
Pressekontakt: julia.siebert [at] zeitraumexit.de (julia[dot]siebert[at]zeitraumexit[dot]de) Tel.: 0621- 1227635