Schutz für bedrohte Art(en)

Kulturpolitik: Kulturspaziergang von Ludwigshafen nach Mannheim am 21. Mai, dem "Tag gegen TTIP"

Veranstaltung

Zeitung

Mannheimer Morgen

Die Unesco hat den 21. Mai zum Tag der kulturellen Vielfalt erklärt. Diese sehen viele durch die Verhandlungen zum transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP extrem bedroht, weshalb der Deutsche Kulturrat den 21. Mai umgewidmet hat: zum „Tag gegen TTIP“. Dem Protest haben sich über 50 Kulturschaffende und -häuser aus der Metropolregion angeschlossen. Sie planen am Donnerstag, 21. Mai, um 17 Uhr einen Kulturspaziergang vom Berliner Platz in Ludwigshafen zum Mannheimer Schillerplatz.

Kreativer Protest an vier Stationen
„Da müssen keine 10 000 Menschen mitmarschieren, es geht nicht um Quantität, sondern um kreativen Protest“, sagte Eleonore Hefner vom Verein Kultur-Rhein-Neckar aus Ludwigshafen gestern bei der Präsentation der Pläne bei Zeitraumexit in Mannheim. Sie leitet das Projekt zusammen mit Gabriele Oßwald von Zeitraumexit und Hans Joachim Bremme von der Bürgerstiftung Heidelberg. An mindestens vier Stationen sollen Künstler dem Protest kreativ Ausdruck verleihen. Bisher steht das Programm nur für den Startpunkt: „Es gibt ein szenisches Spiel, außerdem spielt die Band Selbsthilfegruppe. Aber es kann auch unterwegs immer Künstlerisches passieren.“ Als weitere Stationen im Programm stehen bisher die Mannheimer-Schloss-Universität, ein Ort zwischen Paradeplatz und Stadtbücherei sowie zum Schluss der Schillerplatz fest.

Die deutsche Kulturszene befürchtet durch TTIP verschiedene Szenarien - von Auswirkungen auf das Urheberrecht oder die Buchpreisbindung bis zum Wegfall der Subventionen. „Es kann ja auch als Argument für Kürzungen im kommunalen Kulturbereich dienen“, warnt Bremme. Konkret weiß man allerdings wenig bis nichts über den Stand der Verhandlungen. Aber Politiker wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (zuletzt in unserer Zeitung) versichern, der Kulturbereich werde bei TTIP ausgenommen. „Das habe ich auch gelesen“, sagt Oßwald, doch das mindert ihr Misstrauen nicht: „Das Verfahren ist undemokratisch und intransparent. Wir wollen wissen: Was wird verhandelt und welche Kriterien werden angelegt? Man kann da ja nicht wie die Schafe hinterhertrotten, nach dem Motto: Es wird schon alles richtig sein.“