Daneben, weg vom Ich

Anat Stainbergs/ Billy Riosz`"Splitter" bei Supercopy

Veranstaltung

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Mannheimer Morgen

Es ist ein Abend der Brüche, den Anat Stainberg und Billly Roisz mit ihrer Performance „Splitter“ im Kubus bei Zeitraumexit auf die Bühne bringen. Zu Gast bei der ersten Ausgabe des Super-copy-Festivals der Samplingkultur, untersuchen die beiden Künstlerinnen in ihrer audiovisuellen Laborsituation, was passiert, wenn man sich als Mensch mal einfach neben sich stellt. Wenn man die Zeit- und Raumeinheit bricht, sich selbst bei Handeln beobachtet und sich ein zusätzliches Ich baut, das von außen betrachtet meistens ja nicht so leicht erkennbar ist.

Am Ende bleibt wenig übrig
In einer vielschichtigen Mischung aus Videoarbeit, Textspiel und Toncollage springen die beiden in knapp einer Stunde Spielzeit zwischen Außen- und Innenansicht und erzählen dabei vom „Abdriften“ im Kopf und der wundersamen und manchmal auch alltäglichen Welt in unseren Köpfen. Vom internen Selbstgespräch beim Spaziergang, beim Beobachten seiner Mitmenschen während eines Gesprächs bis zur grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich verfolgen Stainberg und Roisz die Wege, auf denen der Mensch sich selbst und seine Umwelt verfolgt und analysiert.

Über weite Strecken gerät das Ganze allerdings doch recht selbstreflexiv und scheint überladen mit technischen Spielereien, die nicht immer dazu beitragen, dass man als Zuschauer dem Geschehen folgen möchte, weil sie dem gesetzten Thema eine Form von Künstlichkeit verleihen, die den Transfer ins eigene Leben an vielen Stellen blockiert. Und somit leider wenig übrig bleibt, wenn das Licht im Saal wieder hochfährt.

Bernd Mand