Offen sein. Permanent, intensiv und ungefiltert alle Sinne, Reize und Informationen verarbeiten. Die Weite im Spannungsfeld zwischen Festkleben und in Bewegung Kommen körperlich integrieren. Bei aller Offenheit auch mal zumachen dürfen.Offen als Normalzustand. Als Extrem. Als Balanceakt im Unvorhersehbaren.
OFFEN ist eine lakonisch aus der Hüfte geschossene Tanzperformance. Jenni Pergament und Mateng Pollkläsener schneiden darin mit den Mitteln der Collage die eigene Sprache auseinander. Sie kopieren Bewegungen, fügen alles wild zusammen und werfen es über den Haufen. Sie zelebrieren das Spiel mit Bewegungen, Linien und Klebeband und begreifen dabei den Raum als dreidimensionale Leinwand. Es werden Behauptungen in die Luft geworfen, Einschätzungen anderer befragt und widerlegt und darin eigene Freiheiten gefunden. Ihre gemeinsame Sprache wird dabei leicht und frei mit musikalischer Raffinesse von Johannes Haase aufgegriffen.
Jenni kommt aus dem Tanz, Mateng aus dem Schauspiel. Sie teilen gemeinsame Geschichte und sind inspiriert durch ihr jeweiliges künstlerisches Tun. Ihre Lebenserfahrung speist sich aus unterschiedlichen Generationen. Auf der Bühne finden sie zusammen und bringen ihre körperlichen Eigenarten durch Choreografie, Klebeband und Musik in eine strahlende Komposition.
Konzept + Performance: Jenni Pergament, Mateng Pollkläsener. Musik + Komposition: Johannes Haase. Produktionsleitung: Sofie Ruffing. Dramaturgie: Judith Strodtkötter.
OFFEN ist eine Koproduktion mit der Schwankhalle Bremen.
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In this laconic, shot from the hip dance performance, Jenni Pergament and Mateng Pollkläsener cut their own language apart, using the means of collages. They create and copy, put everything together anew and discard it again. They celebrate the movement, understanding the space as their three dimensional screen. Jenni´s and Mateng´s experiences hail from different generations while they also share a joint history. They come together on stage, and cast their characteristics into a shining composition, using choreography, duct tape and the music of Johannes Haase.
Jenni Pergament ist studierte Tänzerin & Choreographin. Neben Engagements in festen & freien Zusammenhängen realisiert sie eigene Projekte. Im Rahmen des Choreographie-Studiums am HZT in Berlin, der Ernst Busch Hochschule für Schauspielkunst, intensiviert sie ihre choreographische Auseinandersetzung. Sie übersetzt ihre Praxis in die Malerei und vertieft sie in Linie, Dynamik und Stofflichkeit. Der zentrale Kern ihrer Arbeiten kreist um das Thema von Verortung in Bewegung. Nach 5 jähriger Arbeitsphase in der Malerei öffnet sie 2019 wieder die Türen für den Tanz.
Mateng Pollkläsener, Jahrgang 1960, arbeitet seit 1984 als freier Schauspieler und Regisseur in verschiedenen Theaterprojekten. Er ist Gründungsmitglied des Musik-Dada-Performance Theaters „Theatre du Pain“. 1990 gründet er zusammen mit Hans König das Duo „Butzbacher und Brommelmeier“. Von 1997 bis 2002 gehörte er dem Ensemble des Theater Bremen an. 2019 kommt die Theaterproduktion „Einer geht noch“, Buch und Regie Hans König, im Theater Bremen zur Uraufführung. Gelegentlich sieht man ihn auch in der Satiresendung „Extra3“ im TV.
Der Geiger Johannes Haase ist als Interpret zeitgenössischer Musik und composer-performer auf elektrischem und modernem Instrumentarium im Grenzgebiet von zeitgenössischer Musik, Jazz und improvisierter Musik aktiv. Zusammenarbeit u.a. mit Johanna Borchert, Fred Frith, PULSE, der Ciudad Abierta (Chile), dem Goethe-Institut in Indien und Chile. Mit dem Einsatz von Verstärkung, Effektgeräten, Präparationen und extended technics erforscht Johannes Klangwelten, die normalerweise nicht mit einer Geige assoziiert werden und den Instrumentenbegriff erweitern. www.johanneshaase.com
Fotos: Pergament / Pollkläsener