In einem Ballett für drei »Mütter« auf einer Brachfläche in Mannheim stellt Studio Urbanistan in BAGGERN die Frage nach dem Platz von Eltern in der (Arbeits-)Welt.
Sie räumen ab, sie graben tief, sie schaufeln weg und schichten neu auf. Doch wer beackert hier eigentlich wen oder was? Konstrukte von Mutterschaft, Momente der Überforderung, unsichtbare Care-Arbeit oder Kämpfe um Vereinbarkeit und Geschlechtergerechtigkeit huschen in O-Tönen über die Brache. Ungehörte Stimmen von Schichtarbeiterinnen, Selbstständigen und Vollzeitmamas, aus Ost- und Westdeutschland, Stadt und Land, jung und alt, alleinerziehend und Patchwork werden laut. Was ändert sich eigentlich, wenn man Kinder bekommt? Die Bagger machen stoisch ihre Arbeit, die »Mütter« darin dürfen sich ausschreien, ihr Wut in erdiger Wucht rauslassen, schweigen, singen.
Die O—Töne des Projekts stammen aus Sprachnachrichten sowie ausführlichen Interviews von und mit diversen Müttern, Elternteilen und Sorgeberechtigten. Vielen Dank für die offenen Gespräche und bewegenden Gedanken
Künstlerische Leitung: Clara Minckwitz & Julia Lehmann. Performance: Katharina Bill, Clara Minckwitz, Clarissa Schneider + Mathilde Lehmann. Sound: Nicolas Schneider. Ausstattung: Lea Stöcker. Produktion: Lena Mallmann + Sarah Arndtz. Helping Hands: Ramadan Jabar. Foto: Alina Simmelbauer. Video: Tim Terborg. Collage: Clara Minckwitz.
/englisch
In this ballet for three mothers with excavators, Studio Urbanistan analyses the place of parents in the (working) world. They excavate, remove and pile up. But who works on whom or what? Constructions of motherhood, moments of personal overload, invisible care work or fights about gender equality sound over the wasteland.
Fotos: Alina Simmelbauer / aus der Performance Baggern