Zielgerichtete Gewalt und Amok an Schulen – Psychologische Hintergründe und Warnsignale
Dienstag, 11.12.07, 19 Uhr
Schwere Gewalt an Schulen, angefangen von gezielten Angriffen auf Mitschüler und Lehrer bis hin zu extremen Taten wie dem Amoklauf in Erfurt, geschieht nicht aus heiterem Himmel, sondern solche Fälle haben immer eine Entwicklungsgeschichte. Diese sind fast ausnahmslos begleitet von erkennbaren Warnsignalen, wie z.B. das sogenannte „Leaking“ (verräterische Äußerungen an Peers), Suizidankündigungen und –versuche sowie krisenhafte Lebensereignisse, die nicht adäquat verarbeitet werden. Zielgerichtete Gewalt stellt immer den Endpunkt einer krisenhaften Entwicklung dar, an dem die individuellen Bewältigungsmechanismen versagt haben. Die psychologischen Dynamiken und Warnsignale werden auch anhand konkreter Fallbeispiele verdeutlicht.
Dr. Jens Hoffmann ist Kriminalpsychologe und forscht an der Arbeitsstelle für Forensische Psychologie der Technischen Universität Darmstadt zum Thema Stalking, Tötungsdelikte und Bedrohungsmanagement. Ein Projekt zur Prävention von zielgerichteter Gewalt und Amok an Schulen ist derzeit in der Auswertungsphase. Dr. Hoffmann hat in hunderten von Bedrohungsfällen Fallberatungen und Risikomanagement durchgeführt, darunter auch Bedrohungen an Schulen und Fälle von auffälligen Jugendlichen. Er hält regelmäßig Vorträge im In-und Ausland und hat zahlreiche Fachartikel veröffentlicht.
Dr. Hoffmann hatte Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen. Er ist Autor bzw. Mitherausgeber von sechs Fachbüchern zu forensischen Themen. Dr. Hoffmann schult und berät Polizeibehörden, politische Einrichtungen, Beratungsstellen und Unternehmen. Der von ihm entwickelte Präventionsansatz zu zielgerichteter Gewalt und Amok an Schulen wurde bereits von schulpsychologischen Diensten und polizeilichen Einrichtungen übernommen.
Nähere Infos und Kontakt: www.institut-psychologie-sicherheit.de