97m überm Meer

Plattform für die Freie Szene

Samstag, 2. Juni Programmbeginn: 18:30 Uhr (AK 18:00) im TiG7 http://tig7.de/ Erster Programmteil bei TiG7 (G7, 4b) Pause Zweiter Programmteil im zeitraumexit (Hafenstraße 68). Eintritt: 10€, ermäßigt 6€ (Reservierung empfohlen).

Die Theaterszene unserer Region ist vielfältig, das zeigt auch die dritte Ausgabe von "97m überm Meer". TiG7 und zeitraumexit veranstalten gemeinsam die Plattform für die freie Szene. An einem Abend sind hier sieben Produktionen aus Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen zu sehen. Ob Tanz, Theater oder Performance - für jeden Geschmack wird etwas geboten:

Augenblick Theater: „Kalte Herzen“

Die Temperaturen fallen. Trotz Klimaerwärmung: Kälte. Draußen und drinnen. Eis auf den Seen. Schnee in den Bergen. Frost in den Herzen. Und mal ehrlich: Ist das nicht super? "Wir wären weniger schwach, wenn wir aus Metall wären, und unsere Herzen aus Eisen." Schwach war gestern. Also auf zum Gefecht: Geld & Gold vs. Herz & Schmerz.

Das Augenblick Theater, das inklusive Theaterensemble im Jugendkulturzentrum Forum, lässt sich in seiner neuen Stückproduktion inspirieren vom Märchen "Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff. Seit Dezember 2011 ist man im Probenprozess auf der Suche nach der Bedeutung von Geld und Glück. Bei 97 m überm Meer geben szenische und performative Miniaturen Einblick in die laufende Arbeit. Seit 2003 hat Augenblick Theater sechs Eigenproduktionen erarbeitet, drei davon wurden beim internationalen Festival "Theatertage am See" in Friedrichshafen mit dem ersten Preis der Fachjury ausgezeichnet. Das Ensemble besteht derzeit aus 19 Spieler_innen. Leitung und Regie Birgit Thomas.

www.augenblick-theater-mannheim.de

 

Bernhard Wadle-Rohe: „Die Küchenuhr“

„Die Küchenuhr“ handelt von schwermütigen Erinnerungsgefühlen, eines schwer gezeichneten Kriegsgeschädigten, der völlig zerrissen, durch Elternverlust und Heimatzerstörung, eine Abendbrotzubereitungsszene, gedanklich,  als Paradies einfängt.  

„Die Küchenuhr“  wird ein selbstständiges Theaterprojekt, kreativ schaffender TiG7-Ensemblemitglieder. Die Idee entstand am Ende eines TiG7-Schauspielkurses im Frühjahr 2012. Bernhard Wadle-Rohe hat ein kompetentes Team motivieren können, mit ihm zusammen, gemeinsam und selbstbestimmt die Küchenuhr umzusetzen und zu interpretieren. Mitspieler: Larissa Fritsch und Anatoli Rabinstein. Regie: Stefan Grießhaber  (Alle Projektteilnehmer/Innen arbeiten unter Verzicht auf Freizeit, eigenverantwortlich und ohne Gage. Das TiG 7 begleitet die Projektarbeit mit helfender Hand und Proberaumgewährleistung). Die Interpretation des Stückes „Die Küchenuhr“ wird durch eine Film-Rückblende intensiviert. Diese wurde von den A+R Filmstudios Ludwigshafen am Rhein ehrenamtlich hergestellt. Darauf aufbauend wird es, unabhängig von diesem Projekt, eine futuristische Verfilmung des Stoffes geben, mit einem unglaublichen Ende.

 

Dominique Baur, Jasper Metzbaur, Carlos Franke:  „Intersubjektive Erkenntnis in Pastell“

Philosophie macht Spaß! Was sind Empfindungen? Worauf beziehen wir uns, wenn wir über sie reden? — Wittgenstein, Philosoph des 20. Jahrhunderts, näherte sich solchen Fragen mit der Analyse des Erwerbs von Sprache, speziell Empfindungswörtern. Seine Ergebnisse sind irritierend und am Ende steht  in Frage, ob wir überhaupt über etwas reden, wenn wir über Empfindungen sprechen. Allerdings meinen wir doch zu verstehen, worum es geht, wenn jemand sagt: Ich habe Schmerzen. Wieso? Und wie verstehen wir, was Wittgenstein schriftlich äußerte? Wie kann Philosophie betreffen, wie überzeugen? Unsere Inszenierung mag als Antwort auf diese Fragen verstanden werden. Nicht durch Worte, sondern durch die szenische Darstellungsform des Wittgensteinschen Textes. — „Wie wäre es, wenn die Menschen ihre Schmerzen nicht äußerten?“ Absurd? Lustig? Spaß! Ernst.

Dominique Baur, Jasper Metzbaur und Carlos Franke studieren Philosophie in Heidelberg und spielen seit 2007 zusammen Theater. Seit 2011 widmen sie sich der Verbindung von Theater und Philosophie.

Letztes Theater vor der Autobahn: „Im toten Winkel“

Zwei Typen wollen in einem Parkhaus mit einem Vorschlaghammer die Karosse ihrer ehemaligen Chefin malträtieren. Die hat den beiden gekündigt und sitzt gerade in der Oper. Die beiden haben aber nicht nur mit den reichlich vorhandenen Überwachungskameras zu kämpfen, sondern auch mit ihren eigenen Zweifeln an der Sinnhaftigkeit ihrer geplanten Aktion. Es entwickelt sich ein skurriler Dialog, der permanent zwischen entschlossenem Handeln und unschlüssigem Zaudern pendelt....

Im toten Winkel (eine Miniatur von Hans Fleischmann) in der Regie von Stefan Griesshaber mit Martin Kornmeier und Einhart Klucke entsteht eigens für 97m überm Meer.  

Nostos Tanztheater: Love_Unlimited

Die dynamische, ehrgeizige Staatsanwältin bereitet den nächsten Karrieresprung vor. Ihr makelloser Körper und Jugendlichkeit verheißen Erfolg im Beruf und in der Liebe. Sie scheint wie ein Mensch ohne Fehler. Leistungsorientiert wie sie ist, kontrolliert und beherrscht sie ihre Gefühle. Sie dominiert andere. Was steckt hinter Pose und Fassade? Ein Stück über Macht und Prestige, Leistung und Perfektion, über verpasste Chancen.

Susann Selke studierte Tanz in der Palucca Schule in Dresden, arbeitet seit 2010 fürs Nostos Tanztheater.

Crystal Schüttler studierte Tanz in der Palucca Schule in Dresden und Santiago de Chile, und arbeitete dort als freie Tänzerin.

Text, Choreografie: Christina Liakopoyloy Tanz: Crystal Schlütter, Susann Selke. Unterstützt vom Kulturamt Heidelberg.

www.nostos-tanztheater.org

Silvia Szabó „Insomnia“

Zwischen Schlafen und Wachen schwankt die Schlaflose in einem Zwischenreich, das sie in keine Richtung verlassen kann und in dem sie selbst, ihr psychologischer Zustand und die Biologie ihres schlafbedürftigen Körpers zum größten Feind werden. Mit den Augen eines Wachenden Tieres, verschreckt, vom Wahn getrieben durchlebt sie den Übergang von einer Halluzination in die nächste. Die Performerin durchläuft verschiedene Verfassungen der Hysterie, der Aggression, der Angst, der Verzweiflung, verfolgt von  Zuständen, die ihrem eigenen ruhelosen Geist entspringen.

Silvia Szabó studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg und Freie Kunst an der Freien Kunstakademie Mannheim. Performances von Silvia Szabó waren u.a. zu sehen bei ‚Herzogenart‘ King Kong (Contemporary Art Project), im Peng in Mainz, während der Langen Nacht der Museen, in der Kunsthalle Landau und im Alten Volksbad in der Neckarstadt. Ihre Videoarbeiten wurden von der Filmgalerie Mr. & Mrs. Smith, während ‚Abbruch, Aufbruch, Umbruch‘, beim Goldenen Hirsch, in der Stadtgalerie Mannheim, bei ‚wahr + schön = gut‘ in Heidelberg und an anderen Orten gezeigt. Mit ‚Insomnia‘ ist Silvia Szabó im Juni nochmals bei Art van Demon in Heidelberg zu sehen.

http://silvia-szabo.de/

Theater und Performance RAMPIG: "Schlachthof" -Performance und Bilder aus der neuen Inszenierung „Hamlet“ mit Auszügen aus William Shakespeares „Hamlet“ und Beiträgen von Christopher Kriese.

Hamlet steht an der Schwelle seines Erwachsenenlebens, als er schlagartig alles, woran er geglaubt hat verliert: seine geliebte Familie zeigt sich durch Missbrauch, Gewalt und Kälte gezeichnet und seine große Liebe ist nicht echt. Seitdem sucht er nach Sinn, nach dem, wofür es sich zu leben lohnt. Alle Möglichkeiten stehen ihm offen, aber konkrete Entscheidungen überfordern ihn. Er verfällt einer fixen Idee, gerät in den exzessiven Rausch der Selbstverwirklichung und in einen Fleischwolf der Gefühle. Der Titelheld des großen Dramas Shakespeares steht für viele junge Menschen, für die „Generation Hamlet“, die blind ihre großen Lebenspläne verfolgt und sich dabei selbst verliert. 20 junge Darsteller und Künstler der Theater- und Performancegruppe RAMPIG aus Heidelberg, Mannheim und Berlin inszenieren in experimenteller Art die Räume im zeitraumexit. Den Zuschauer erwarten mehrere, gleichzeitig stattfindende, sinnlich-fleischige Performances.

Mit: Koro Ludek Lesna, Leo Awischus, Lea Langenfelder, Karo Stegmann, Jo Benrath, Cornelius Thomas, Nils Kirchgäßner, Fridi Blam, Tim Fischer, Gedi Schüppenhauer, Christopher Stein

Künstlerische Leitung: Beata Anna Schmutz Assistenz: Anna Müller Szenografie: Nicolas Rauch, Sophie Lichtenberg Kostüme: Melanie Rister Technik: Christoph Hack Produktionsleitung: Benjamin Bay

http://www.rampig.de/

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