Baerwind bei Zeitraumexit

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Mannheimer Morgen

Wenn es stimmt, dass Menschen erst dann sterben, sobald sie vergessen sind – dann lebt Rudi Baerwind (1910-1982) noch immer. Eine Stiftung hält die Erinnerung an ihn wach, eine Bürgerinitiative ehrte ihn zum 100. im Jahr 2010 mit Ausstellungen. Und zu seinem 30. Todestag würdigt ihn Wolfgang Sautermeister bei Zeitraumexit mit einer Performance – auch als Referenz an den Baerwind-Preis, den sein Künstlerhaus 2008 bekam. Man könnte das, was er mit sieben Darstellern zeigt, auch als Collage aus fiktiven Szenen und historischen Filmen bezeichnen, die – ganz nach Baerwinds Wunsch – die Grenzen zwischen den Kunstformen auflöst. Zwischen losen Zeitungsseiten werden Sätze mit Kreide auf den Boden geschrieben. „Ich wollte mit innersten Mitteln das Äußerste“ etwa, dazu gibt es Statements der Akteure: Eine Frau trägt zu dick Lippenstift auf, eine weitere zerschneidet Baerwinds Porträt. Dass mancher Moment widersprüchlich bleibt, ist nicht nur Teil des Konzepts, sondern ein Verweis auf Baerwind selbst. Der war Kulturförderer, Maler und eines nie: angepasst. aki