Lernen von den Kleinkindern

Mannheim. Wie kämen wir zurecht, wenn die Dinge keine Namen hätten? Haben wir noch Zugang zur Welt der tausend Potenziale, der wir vor langer Zeit einmal angehörten?
Dem versuchen Regisseurin Jolika Sudermann und die Darsteller Hilde Labadie und Dwayne Toemere auf den Grund zu kommen.
Seit März 2012 erforschen sie die Bewegungen, Laute und Verhaltensweisen von Kindern an der Schwelle zum Laufen- und Sprechenlernen. Seitdem pendeln die Darsteller zwischen ihrem Erwachsenendasein und dem Tabula rasa-Zustand des Kleinkinds hin und her. Hilde und Dwayne versuchen, sich dorthin "zurück zu üben, wo sie schon lange nicht mehr waren: in das Stadium, in dem Etwas noch Alles sein kann, bevor die Hände die Formen der Dinge und die Stimme deren Namen kennt.
Jolika Sudermann wurde in diesem Jahr zusammen mit Alma Söderberg gleich zweimal beim Stuttgarter Theaterpreis ausgezeichnet, und zwar mit dem Publikumspreis und dem Sonderpreis für eine außergewöhnliche darstellerische Leistung. Die Produktion "A Talk" war eine Gemeinschaftsproduktion von Zeitraumexit, FFT Düsseldorf und dem Het Veem Theater Amsterdam.
Die neue Uraufführung ist bei Zeitraumexit (Hafenstraße 68) am 31. Oktober, 20 Uhr zu erleben. Am 1. und 2. November, ebenfalls 20 Uhr, ist "Infanten" nochmals zu sehen. rcl