Wie man laut nachdenkt
Performance: Zeitraumexit kooperiert mit dem Theater Groningen
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„Es ist idiotisch, so etwas zu tun,“ sagt Zeitraumexit-Mitgründerin Gabriele Oßwald – und ist erstaunt von
der eigenen Kühnheit. Denn was gerade über geografische Grenzen hinweg Form annimmt, ist ein Forschungsprojekt, das nicht weniger als den Wert von Kunst für ihr Publikum hinterfragt. Noch bis zum Abschlusssymposium im Juni wird in Groningen, Mannheim, Amsterdam, Warschau, Düsseldorf und Tallin
beim Projekt „outside the box“ über Kunsthäuser nachgedacht.
Die nun im Trausaal des Alten Rathauses in Mannheim zwischen dem Kunsthaus Zeitraumexit und dem Grand Theatre Groningen geschlossene Verbindung ist freilich keine monogame – sie lebt vom Austausch.
Treulich geführt durch Theatermacherin Hanna van Mourik Broekman begab sich die Delegation aus Holland zu den Ursprüngen des Kooperationspartners: In der Lange-Rötter-Straße begannen die Recherchen zu „Chairmen“, das am 15. Dezember, 17 Uhr, im Stadthaus Premiere hat. Zudem werden drei Performer
(auch: Ruth Hutter und Johanna Baumgärtel) nach Identitätsstiftendem in der Arbeiterstadt forschen.
Dabei steht nicht allein das Ergebnis, sondern der Prozess im Zentrum. Beim Treffen mit den Machern
gelang jedenfalls ein erster Vorstoß, Recherche, Praxis und Theorie, begleitet durch das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen, zu verbinden. db