Normal´No
Fr 14. Jun
19:30 Uhr / Eröffnung
20 Uhr / Artist Talk
20:30 Uhr / Performance
Sa 15. Jun / 14-20 Uhr
So 16. Jun / 14-19 Uhr
zeitraumexit @ T6/18
Solipreis: 10 € (5 € / 15 € / 25 €)
Tickets an der Abendkasse
Der Krieg ist in der Ukraine allgegenwärtig. Der Alltag der Menschen ist nun von Angst und Unsicherheit geprägt. „Wie geht es dir?“, Eine gängige Antwort ist: „normal“, auf Ukrainisch: “нормально” [normal’no], obwohl nichts mehr normal ist. Die Installation NORMAL´NO ist eine Verwebung von audiovisuellen Elementen aus Kyiv, field recordings, persönlicher Reflektionen und globaler Medien. Ein KI-Modell wirkt als Katalysator für einen Meta-Sound, zwischen Audiowellen und der täglichen Klangkulisse der Stadt, der die Komplexität des neuen Alltags während des anhaltenden Krieges in der Ukraine widerspiegelt.
Was macht die „Normalität“ des heutigen Lebens aus? Gibt es in der westlichen Welt messbare Dimensionen dafür und wie verschieben sich diese Grenzen in Zeiten des Krieges?
Die multimediale Installation NORMAL´NO lädt zu dieser Diskussion ein und bietet eine neue Perspektive auf das tägliche Leben der Bürger*innen der Ukraine, das die Welt in den letzten drei Jahren hauptsächlich durch die Linse des Krieges kennengelernt hat. Die Arbeit zeigt, wer diese Menschen sind, die weiterhin ihr Leben dort verbringen und öffnet ein Fenster zu Routinen, Herausforderungen und Gemeinsamkeiten die diese Menschen trotz der geografischen Distanz, die sie vom Publikum trennt, teilen.
Denn trotz der unbestreitbaren äußeren Unruhen bleibt das Leben in der Ukraine bestehen. Es besteht nicht nur aus Explosionen, Tod und Zerstörung, wie man es in den Nachrichten sehen kann. Trotzdem definiert dies den Alltag von Grund auf neu. Aber was ist der Rest, der das Leben dieser Menschen ausfüllt? Die Künstlerin Olena Kryvoruchko hat zusammen mit Robin Plenio und Björn Tillmann eine virtuelle Reise durch die Straßen und Häuser der Stadt geschaffen, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen.
Mit Ton und Video fangen die Künstler*innen die dynamische Stadtlandschaft Kyivs seit der Invasion ein und reflektieren ihre Veränderungen. Veränderungen, die zu einem integralen Bestandteil des Lebens dieser Menschen geworden sind. Die Installation wirft zudem die Frage auf, wie es sich anfühlt, in einer Illusion von Sicherheit zu leben, die jeden Augenblick zerbrechen kann.
NORMAL´NO entstand in Zusammenarbeit der ukrainischen Fotografin Olena Kryvoruchko und der beiden deutschen Künstler Björn Tillmann und Robin Plenio. Die Ausstellung wird ergänzt durch Arbeiten der ukrainischen Künstlerinnen Lara Yakovenko und Tania Ponomarova, welche aktuell in Mannheim und Weinheim leben.
VITAE
Olena Kryvoruchko ist bildende Künstlerin, Fotografin und Kulturmanagerin, die in Kyiv, Ukraine, lebt und arbeitet. Ihre künstlerische Praxis konzentriert sich auf die Fotografie, in der der menschliche Körper und die Intimität eine zentrale Rolle spielen. Seit dem Beginn der russischen Invasion hat sie in Zusammenarbeit mit internationalen Audio- und Performance-Künstler*innen Multimedia-Projekte initiiert und kuratiert, die sich mit den Auswirkungen des Krieges auf die menschliche Erfahrung befassen.
Robin Plenio ist Komponist, Performance- und Medienkünstler und lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland. Seine Performances und Installationen basieren oft auf Dokumentarischem und Biografischem, das er in szenischen Klangkompositionen miteinander verwebt. Sein künstlerischer Ansatz ist ein kollaborativer und interdisziplinärer Prozess, in dem er die Rolle des Komponisten, Performers, Programmierers, Dramaturgen, Medienkünstlers, Aktivisten oder Videodesigners einnimmt.
Björn Tillmann ist Musiker, Produzent und Sounddesigner zwischen Mannheim und Berlin, Deutschland. Er interessiert sich für interessante Klänge und die verschiedenen Möglichkeiten diese zu erzeugen, während er sich mit Themen wie (kultureller) Identität, Transhumanismus und der Beziehung zwischen Menschen und Maschinen auseinandersetzt.
Lara Yakovenko ist Künstlerin und Grafikdesignerin aus Kyiv, Ukraine, die derzeit in Weinheim, Deutschland, lebt. Sie schafft abstrakte Gemälde und Grafiken, in denen sie Themen wie Druck, das Fehlen von Sprache und Stimme, Identität, Körperlichkeit und Distanz erforscht.
Tania Ponomarova ist eine Performance-Künstlerin und Choreografin aus Nikopol/Kyiv, Ukraine, die derzeit in Deutschland lebt. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit Themen wie kulturellem Erbe, menschlichen Beziehungen und Ausdrucksfreiheit, Möglichkeiten von Raum und Energie.
/englisch
The Ukrainian war is omnipresent. The people's everyday lives are affected by fear and insecurities. “How do you do?” The prevalent answer to this question is “normal”, “нормально” [normal’no] in Ukrainian, although nothing is normal anymore. The Installation NORMAL´NO mixes audiovisual elements with field recordings, personal reflections and global media. An AI model catalises a meta sound between audio-waves and the daily sound of the city thus reflecting the complexity of the new everyday live during the Ukrainian war.
Foto: Olena Kryvoruchko
Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung