Festivaleröffnung
Freitag, 5. Mai | 19 Uhr
Eintritt frei
Kunst, Theorie und Ökonomie des globalen Kopierens
Sampling ist die zentrale Kulturtechnik des 21. Jahrhunderts. “Everything is a Remix”, wie der Filmtheoretiker Kirby Fergusson sagt. Von Tokyo bis L.A., von Moskau bis Kapstadt hat sich kreatives Kopieren als Kunst- und Kommunikationsform etabliert. Kopiert wird überall, doch Kopie ist nicht überall gleich Kopie. Denn die Kulturen von Tokyo bis L.A. und von Moskau bis Kapstadt haben eigene ästhetische, rechtliche und ökonomische Traditionen. Was in dem einen Land erlaubt und geschätzt, ist im anderen ein Fall fürs Gericht.
Was bedeutet es also, wenn wir sagen, die ganze Welt stehe uns als digitaler Sample zur Verfügung, von den Gesängen sibirischer Ureinwohner*innen zur Mode japanischer Cosplay-Kids, von den Rhythmen der Elfenbeinküste zu den Filmen Walt Disneys und von bayerischem Fachwerk zu Euro-Asian Fusion Food?
Das interdisziplinäre Festival SUPERCOPY fragt in seiner zweiten Ausgabe Künstler*innen aus drei Kontinenten nach den Chancen, Grenzen und Machtverhältnissen der kulturellen Globalisierung. Dabei spielt Migration eine zentrale Rolle. Was lässt sich von kultureller Migration für eine zeitgenössische Ästhetik und Ethik des Kopierens lernen? Ausgehend vom Sampling in der Hip-Hop-Kultur geht SUPERCOPY 16 Tage lang auf eine Weltreise durch verschiedene Felder der Kunst, Wissenschaft und politischen Ökonomie. Was kommt nach Original und Kopie? SUPERCOPY.