Zwischen Verwilderung und Barbarei

Eine Vortrags-Performance rund um Schillers Briefe "Über die ästhetische Erziehung des Menschen"
Eine Koproduktion von zeitraumexit und dem Nationaltheater Mannheim im Rahmen der Internationalen Schillertage 2007

Am 20.6. 2007 ist im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch (ca. 23 Uhr) - Eintritt frei!

von: Dr. Walter Siegfried, München

„ ... der Weg zu dem Kopf durch das Herz muss geöffnet werden ...“
– Friedrich Schiller –

Wie ist dieser Satz zu verstehen? Kann eine solche Öffnung tatsächlich vollzogen werden? Ein Versuch, bei dem alles daran - und aufs Spiel - gesetzt wird, die verschiedenen Wege der Emotionalisierung auszuprobieren: Wie kommt das Wissen überhaupt zum Herzen? Was passiert, wenn die Gedanken auf dem Weg dorthin erstarren oder sich verirren? Auf welche Hürden oder gar unerwarteten Möglichkeiten stößt der Denkende bei diesem waghalsigen Selbstexperiment?

Während der diesjährigen Internationalen Schillertage widmet sich Dr. Walter Siegfried (*1949) erneut dem menschlichen Verhalten. Schon zu anderen Anlässen schloss der ehemalige Verhaltensforscher - der auch bei Konrad Lorenz forschte - seine Performances mit dem Satz: „Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich auch in den eigenen Kopf hineinzuwühlen“, nachdem er sich mit seinen Erinnerungen der Neugier und den Interaktionen des Publikums ausgesetzt hatte.

Ganz im Sinne Schillers seziert Siegfried nun dessen Werk Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen, indem er die Begriffe Verwilderung und Barbarei unter die Lupe nimmt und sie auf ungewöhnliche Weise neu interpretiert. Es erwartet Sie eine Computer gestützte Reflexion der besonderen Art, welche das Verhältnis von Herz und Kopf auf lebendigste Weise untersucht: vom Sprechen und Rezitieren bis zum Jubilieren. Ein Abend voller überraschender und eingängiger neuer Erkenntnisse.

„Terrarium, Aquarium, Bestiarium, Herbarium. Ariarium. Walter Siegfried zeigt seine Lust am genauen Beobachten, Vergleichen, Sammeln und Ordnen [...]. Neben dem sanften Hinweis auf seine Herkunft als Wissenschaftler spürt man darin auch den distanzierten Humor von Walter Siegfried: singer, performer, scientist - dancer.“ (Regioartline Kunstmagazin)

Foto: Barbara Weigel, Berlin

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