Wilde Kerle auf der "Wilsonstraße"
PERFORMANCE: Werkschau bei Zeitraumexit
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MANNHEIM. Es gibt da diesen Ort, der schon des Öfteren den einen oder anderen Schockmoment in der bundesrepublikanischen Theaterlandschaft mitzuverantworten hatte. Jetzt nicht unbedingt ganz Gießen, denn auch dort dreht sich die Welt nun wirklich nicht um das Theater, aber der Studiengang der Angewandten Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität kann schon einige Steilvorlagen für die Weiterentwicklung des theatralen Raums vorweisen. Regelmäßig zeigen Künstler des Absolventenjahrgangs im Mannheimer Künstlerhaus Zeitraumexit ihre Arbeiten. So auch in diesem Jahr. Wilsonstraße heißt das wackere Format, in Anspielung an den US amerikanischen Theatermacher Robert Wilson, und versammelt auch in diesem Jahr wieder eine Auswahl von acht Auseinandersetzungen mit dem Begriff Theater und seinen Spielmöglichkeiten. Mit dabei etwa die Performance „Die kleine Freiheit – vielleicht“, die sich zwischen Kindergeburtstag und großen Weltproblemen ihren Weg zur Rettung der Gesellschaft vor dem Untergang baut. Oder das Lecture-Performance-Mischwesen „Der souveräne Mensch – warum Juwelen glänzen und Kieselsteine grau sind“, ein deutsamer Erklärungsversuch der Bedeutung des eigenen Selbst. Die Choreographie-Werkstatt „Ein seltenes mattes Lächeln“ verbindet Klang und Bewegung zur menschlichen Tanzmaschine und „Wasting my time“ baut den Ton gleich in das Kostüm ein. Ohne Musik. An zwei Abenden zeigen hier acht Produktionen einen Ausschnitt aus dem Arbeiten und Forschen an der Gießener Universität und vielleicht auch den einen oder anderen Ansatzneuling, den man in Kürze auf den großen Bühnen als Neuentdeckung feiern wird. bema