frisch eingetroffen 2014
 

frisch eingetroffen | 2014

Newcomer-Festival | Junge Kunst aus Europa
Fr, 18. Jul | 20 Uhr Sa, 19. Jul | 20 Uhr Eintritt: je Abend 13 € / 6,50 € (erm.)

Mit unserem Newcomer-Festival zeigen wir frische und außergewöhnliche Bühnenkunst. Jedes Jahr geben wir dem internationalen Tanz-, Performance- und Theaternachwuchs die Chance, zu zeigen, wie in Deutschland und anderswo gearbeitet wird. Beworben haben sich Künstler aus Europa und Amerika. Eingeladen haben wir drei sehr unterschiedliche Arbeiten.

  • Fr, 18. Jul: About the Edge of a Roundabout | Performance | Colyne Morange & Stomach Company (FR)

    4. August 2002: Anschlag auf eine belgische Autobahn-Raststätte. 23 Tote, mehrere Schwerverletzte; Tathintergrund bis heute unklar, von den Tätern keine Spur. Im Jahr 2013,  elf Jahre nach dem schrecklichen Anschlag, beauftragt die Inhaberkette der Autobahn-Raststätte Colyne Morange mit der Entwicklung eines Denkmals auf einer Verkehrsinsel eines Kreisverkehrs um dem Opfern dieses schrecklichen Ereignisses zu Gedenken. Mit Hilfe der Choreografin Heike Bröckerhoff und dem visual artist Pierre Bouglé werden unterschiedlichste Formate entwickelt: Von einer „Wall of Hope“, einer Gedenk-Choreografie, einer Installationen aus aufgehängten Matratzen, bis hin zu Soundeffekten und dem Austausch und Kennenlernen der Denkmal-Besucher versuchen die Künstler die originellste Form der Umsetzung zu finden. Das Projekt wird zum Vorwand für die Umsetzung neuer künstlerischer Ideen. Auf zugleich dramatische wie auch ironisch-komische Weise zeigt das Stück die Gradwanderung zwischen menschlichem Ehrgeiz und Selbstverwirklichung, zwischen Entscheidung und Umsetzung und hinterfragt dabei die Position des Künstlers in unserer heutigen Gesellschaft.

    Autor, Regie, Performance: Colyne Morange
    Sound, Video, Stagemanagement: Pierre Bouglé
    Autorin, Choreografie, Performance, Installation, Video: Heike Bröckerhoff


     
  • Sa, 19. Jul: surfing | Tanz | Magdalena Ptasznik (PL)

    Ein Raum, ein Körper, unterschiedliche Objekte, Materialien, Flächen und Eigenschaften – für sich allein und im Verhältnis zueinander.
    Die Tanzperformance „surfing“ von Magdalena Ptasznik bricht mit allen Konventionen des klassischen Tanzes. Den Takt geben die einzelnen Oberflächen im Raum vor, der Rhythmus wird bestimmt durch ihr konkretes physisches Aufeinandertreffen. Diese banale physische Wahrnehmung steht im Zentrum des Interesses der Künstlerin: sie vereint sich mit den Objekten, spürt ihre Oberflächen und ihr Verhältnis zum gegebenem Raum. Sie versetzt die Gegenstände in Bewegung und wird durch sie bewegt. Dabei entsteht eine Kette von Aktionen und Reaktionen die ihrerseits wieder neue Handlungen und Aktionen, Ereignisse und Wahrnehmungen hervorrufen. Teils schmerzhaft, teils durch sanfte Berührungen werden durch physischen Kontakt Intensitäten und Spannungen, Kräftespiel und Kräfteausgleich, Schnelligkeit, Dauer und räumliche Richtungen sowie Körperlichkeit und Materialität untersucht.

    Choreography, performance: Magdalena Ptasznik
    Dramaturgy, conceptual collaboration: Eleonora Zdebiak
    Production: Art Stations Foundation by Grażyna Kulczyk

    With the support of Fundacja Burdąg, Centrum w Ruchu, Wawer District of Warsaw, Adam Mickiewicz Institute
    Financial assistance: Ministry of Culture and National Heritage
    The performance-related research was conducted as part of the NRW Tanzrecherche 2013 residency programme in Bielefeld, Germany.

     

  • Sa, 19. Jul: Macchia | Performance | Tilman Aumüller, Jacob Bussmann, Bettina Földesi, Ruth Schmidt (DE)

    „Jemand geht einige Schritte nach vorn und…“ – und jemand geht einige Schritte nach vorn. „Jemand geht über die Terrasse und setzt sich hin und…“ – und jemand geht über die Terrasse und setzt sich hin. „Macchia“ ist ein Spiel mit vier Protagonisten, in dem der einzelne Teilnehmer gleichermaßen Ausführender und Anweisender ist. Die Spielzüge sind konkrete Handlungsanweisungen, die zwischen den Spielenden zur Verhandlung stehen und entwendet werden können, die Allianzen erzeugen und Missverständnisse provozieren. Sprache und Bewegung werden in Beziehung gesetzt, bilden Sinneinheiten, zerfallen im nächsten Moment wieder und treiben das Spiel voran. Es entstehen Geschichten oder Anfänge von Geschichten, die möglichweise im Nirgendwo enden. Das ist manchmal witzig, manchmal absurd und oft sehr überraschend.

    Von und mit: Tilman Aumüller, Jacob Bussmann, Bettina Földesi, Ruth Schmidt
    Dramaturgie: Friederike Thielmann
    Mentoren: deufert&plischke
    Text unter Mitarbeit von: Text-Kollektiv Hoke (Tilman Aumüller, Alexander Bauer, Jan Buck, Bernd Neumann, Ruth Schmidt)
    Technische Unterstützung: Alexander Buers, Hendrik Borowski

    Macchia ist eine Produktion von Tanzlabor_21/Tanzbasis Frankfurt_Rhein_Main im Rahmen des Projektensembles PET_12.

     

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