INFANTEN
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Wie kämen wir zurecht, wenn die Dinge keine Namen hätten? Haben wir noch einen Zugang zur Welt der tausend Potenziale, der wir vor langer Zeit einmal angehörten? Dem versuchen Regisseurin Jolika Sudermann und die Darsteller Hilde Labadie und Dwayne Toemere auf den Grund zu kommen.
Seit März 2012 erforschen sie die Bewegungen, Laute und Verhaltensweisen von Kindern, die sich an der Schwelle zum Laufen- und Sprechenlernen befinden. Seitdem pendeln die beiden Darsteller zwischen ihrem Erwachsenendasein und dem Tabula Rasa-Zustand des Kleinkinds hin und her. Hilde und Dwayne versuchen, sich dorthin 'zurück zu üben', wo sie schon lange nicht mehr waren: in das Stadium, in dem Etwas noch Alles sein kann, das Stadium bevor die Hände die Formen der Dinge und die Stimme deren Namen kennt. Dabei werden sie konfrontiert mit unserem erwachsenen Blick, der will, dass die beiden wieder aufstehen, die Welt benennen, menschlich werden. Beim Versuch unsere Erwartungen zu erfüllen, geraten ihre kindlichen und erwachsenen Körper, Stimmen und Bewusstseinszustände permanent in Widersprüche. Sie müssen uns Erwachsene verführen und Verluste hinnehmen, um die Welten wieder zu verbinden.
Regie/Choreografie: Jolika Sudermann
Performance: Hilde Labadie, Dwayne Toemere
Dramaturgie: Nienke Scholts
Coaching Bewegung und Spiel: Esther Snelder
Produktion: Benjamin Bay
Licht: Tilo Schwarz
Eine Produktion von zeitraumexit e.V. in Koproduktion mit Het Veem Theater Amsterdam, Dampfzentrale Bern.
Gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Sowie durch den Landesverband Freie Theater Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.