„Death to all states, but free Palestine“?


Luise Henckel / Vortrag


Donnerstag 20.November 2025
19:00 - 20:30 Uhr

Eintritt frei


/ Vortrag / zeitraumexit @ T6/18 / 


Der Vortrag nimmt die weltweiten Reaktionen auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 zum Ausgangspunkt und untersucht die darauffolgende Zunahme antizionistischer Mobilisierung, insbesondere in politisch progressiven Kontexten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Delegitimierungen Israels, die Anwendung doppelter Standards und eine auffällige Fixierung auf den jüdischen Staat in zeitgenössische Formen des Antisemitismus eingebettet sind.

Dabei wird aufgezeigt, dass der Hass auf den jüdischen Staat nicht Ausdruck grundlegender Staatskritik ist, autoritäre Nationalstaaten oder nationale Befreiungsbewegungen erfahren von den antizionistischen Aktivist*innen politische Unterstützung, sondern eher das Resultat einer Zwangsvorstellung / Projektion.

Der Vortrag geht von der Annahme aus, dass Antizionismus als wesentlicher Bestandteil des modernen Antisemitismus zu verstehen ist – bereits vor der Gründung des Staates Israel. Auf dieser Grundlage wird das Verhältnis zwischen einer an Emanzipation orientierten materialistischen Staatskritik und den historischen wie aktuellen Aporien des zionistischen Projekts diskutiert.


Luise Henckel hat Kulturwissenschaften, Politikwissenschaft und Politische Theorie studiert, seit 2024 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Publikationen am Institut für Sozialforschung in Frankfurt/Main.